Madre Drone
↳ Patricia Domínguez
2020
In der altarartigen Videoinstallation der chilenischen Künstlerin Patricia Domínguez verbinden sich Mythen, Symbole und Rituale mit Gedanken zu Extraktion und indigenem Bodenrecht, kultureller Aneignung und der Zerstörung der Natur durch Industrialisierung. In Madre Drone laufen unterschiedliche Ereignisse und persönliche Bezüge zusammen: die Sorge um einen blinden Vogel, die Waldbrände in Bolivien, umherschwirrende Polizeidrohnen und die sozialen Proteste in Chile im Jahr 2019. Domínguez nimmt die Fragmente einer zerbrochenen Welt und fügt sie zu einem Kosmos zusammen, in dem Drohnen bei ihren Beobachtungsflügen heulen und Roboter von glühenden Schlangen träumen. Es ist ein Ort der Heilung, an dem die Zuschauer:innen wie Pflanzen in den Mauerspalten der Postmoderne leben. Mit ihrem Schaffen möchte die Künstlerin die Auswirkungen des Spätkapitalismus und der Umweltzerstörung auf den physischen Körper und den der Gesellschaft exorzieren. Dabei erkundet sie das emanzipatorische Potenzial künstlerischer Vorstellungskraft als eine Form psychischer Befreiung, als Möglichkeit der Heilung des kolonialen Traumas.
- Sektion Section: Ausstellung
- Programm Programme: Possessed