Privilege
Privilege imaginiert die Entstehung eines Films: eines Dokumentarfilms über die verbreitete Pathologisierung und Trivialisierung von Frauen jenseits des gebärfähigen Alters, bei dem eine Figur namens Yvonne Washington Regie führt. Sie interviewt ihre Freundin Jenny über ihre Erfahrungen während der Menopause – ein Thema, das gern verschwiegen und darum häufig missverstanden wird, was die periodisch im Film auftauchenden Lehrfilme humorvoll belegen. Jennys Erinnerung an ein einschneidendes Erlebnis in New York, in dem sich sexualisierte und rassistische Gewalt entluden, erweitert schrittweise die Perspektive darauf, wie weitreichend Privilegien unser Zusammenleben strukturieren. Rainers Film bewegt sich spielerisch zwischen fiktionalen und dokumentarischen Erzählformen, Verweisen auf Performance, Kulturtheorie und Videokunst und spricht dabei über Macht, ohne zu moralisieren.