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09.06.2021 Save the Date

SavetheDate_EMAF_No35

Der neue Festivaltermin für das 35. European Media Art Festivals (EMAF) steht fest. Vom 20. bis 24. April 2022 hofft das EMAF-Festivalteam, wieder Publikum vor Ort begrüßen zu können. Die Ausstellung wird voraussichtlich bis zum 29. Mai 2022 zu sehen sein. Als eines der einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst wird das 35. EMAF somit im kommenden Jahr erneut zum Experimentierfeld und Labor, in dem sich internationale Künstler:innen, Kurator:innen, Forscher:innen, Studierende und Film- und Kunstinteressierte begegnen und in Austausch treten.

31.05.2021 Extras online

“Scenes from Trial and Error” (Tekla Aslanishvili)
EMAF Ausstellung: Tekla Aslanishvili - "Scenes from Trial and Error"
Dokumentarfilm
Angela von Brill

Filmprogramme als Streaming, Live-Talks im Online-Format – und schließlich reale Besuche der Medienkunst-Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück: Am gestrigen 30. Mai ist die außergewöhnliche Hybrid-Festivalausgabe des 34. European Media Art Festivals (EMAF) erfolgreich zu Ende gegangen.

Rückblicke auf das Festival gewähren Künstler:innen-Gespräche, die EMAF-Talks sowie weitere Specials auf der Website unter Extras. Einen besonderen Einblick in die Ausstellung gewährt die Dokumentation des Filmemachers Tim Kaiser auf der Homepage des Festivals und unter Vimeo.

20.05.2021 Ausstellung öffnet für Besucher – Kurz-Dokumentation gibt filmischen Einblick

Installation: „Babylonian Vision” (Nora Al-Badri), Photo by Angela von Brill
Nora Al-Badri - „Babylonian Vision”
Installation
Angela von Brill

Mit den heute von der Stadt Osnabrück beschlossenen Lockerungen aufgrund der gesunkenen 7-Tage-Inzidenz wird ab morgen, Freitag 21. Mai, die Kunsthalle Osnabrück öffnen und somit ein Besuch der dortigen Ausstellung „possessed“ des 34. European Media Art Festivals (EMAF) möglich sein. Die bislang nur virtuell zugängliche Ausstellung, die von EMAF-Kuratorin Inga Seidler zusammengestellt wurde, kann damit erstmals für das Festivalpublikum öffentlich gemacht werden und ist in der Kunsthalle Osnabrück voraussichtlich noch bis 30. Mai zu besichtigen. Es gelten einige Sonderregeln in der Kunsthalle: So dürfen maximal 25 Personen gleichzeitig in die Kunsthalle, die Verweildauer beträgt maximal 1,5 Stunden. Für einen Besuch ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Zudem dürfen keine Führungen stattfinden. Sämtliche Besuchsregelungen, wie Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht in der Kunsthalle, finden sich unter https://kunsthalle.osnabrueck.de/de. Zugleich ist ab sofort eine kurze Dokumentation des Filmemachers Tim Kaiser über die EMAF-Ausstellung „possessed“ einsehbar, die in stimmungsvollen Bildern einen Überblick über die Installationen und Ausstellungselemente sowie über ihre Positionierung im Ausstellungsraum der Kunsthalle ermöglicht. Der Film ist auf der EMAF-Homepage zugänglich und auf Vimeo unter: https://vimeo.com/552862866

Wir wünschen allen Interessierten einen anregenden Ausstellungsbesuch!

03.05.2021 Online-Filmprogramm strahlt international – Ausstellung noch bis Ende Mai – Campus #smalltalks der HBK Braunschweig

Installation: „YWY, a androide“ (Pedro Neves Marquez)
Pedro Neves Marquez - „YWY, a androide“
Installation
Angela von Brill

Nach zwölf Tagen Filmprogramm auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de ziehen die Veranstalter:innen des 34. European Media Art Festival (EMAF) eine positive Bilanz: Die Nachfrage nach Festivalpässen und Akkreditierungen sei sehr hoch gewesen, und die kontinuierliche und intensive Nutzung der Streaming-Seite zeige ein reges Interesse am Filmgebot des diesjährigen EMAF, bestätigt Katrin Mundt, Leiterin des Filmprogramms. „Wir sind sehr zufrieden, auch weil die Zugriffe geografisch breit gestreut waren und damit die hohe Bedeutung des EMAF für die internationale Medienkunst-Szene bestätigt haben.“ Aus mehr als 60 Ländern haben User:innen das diesjährige Online-Angebot des EMAF genutzt. Über 60 Prozent der Zugriffe erfolgten außerhalb Deutschlands. Besonders häufig gesichtet wurden die Wettbewerbsbeiträge und Langfilme, gefolgt von den kuratierten Kurzfilmprogrammen. „Die rege Beteiligung an den EMAF-Talks und Artist Conversations zeigt außerdem, dass sich unsere Besucher:innen auch inhaltlich intensiv mit den Beiträgen auseinandergesetzt haben und das Programm wertvolle Impulse gesendet hat“, sagt Katrin Mundt. „Das Online-Filmprogramm auf die Beine zu stellen, war eine große Herausforderung für unser Team. Daher freuen uns die positiven Rückmeldungen der letzten Tage umso mehr, und wir freuen uns darauf, im kommenden Jahr auch wieder reale Festivalerlebnisse zu ermöglichen.“

Noch bis zum 30. Mai kann die medienkünstlerische Ausstellung des Festivals online besucht werden: Auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de geben die unter dem Schwerpunkt „possessed“ ausgestellten Künstler:innen Einblicke in ihre Arbeiten. Zudem werden in den kommenden Tagen sukzessive Dokumentationen und filmische Rundgänge durch die Ausstellung präsentiert. Zum Internationalen Museumstag bietet EMAF-Kuratorin Inga Seidler am 16. Mai um 15 Uhr eine Online-Führung durch die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück an. Sie wird über Zoom stattfinden und erfordert eine Anmeldung unter presse@emaf.de bis zum 14. Mai.

Ein besonderes Angebot stellt die am diesjährigen EMAF beteiligte Klasse von Kunststudierenden der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in der Festivalsektion Campus auf die Beine: In täglichen Artist Talks geben sie Einblicke in ihre für das Festival erstellten Arbeiten, mit denen sie nach Zusammenhängen zwischen Mikro- und Makrokosmos, zwischen Politischem und Privatem, zwischen eigenen Privilegien und Diskriminierung fragen. Noch bis einschließlich Sonntag, den 9. Mai können die „Campus #smalltalks“ über den Link www.emaf.de/sektionen/#section_4 auf einem eigenen Kanal verfolgt werden.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

Mit besten Wünschen und herzlichen Grüßen vom Team des EMAF 2021

26.04.2021 Die Preisträger:innen

EmilyWardill_NightForDay
Emily Wardill- "Night for Day" (PT/AT 2020)
Filmstill

EMAF Jurys zeichnen drei wegweisende Experimentalfilme aus

Die Preisträger:innen des 34. European Media Art Festival (EMAF) stehen fest: Den EMAF Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst erhält die britische Künstlerin Emily Wardill für ihren experimentellen Film „Night for Day“, der die Dialektik utopischen Denkens am Beispiel einer Mutter-Sohn-Beziehung in Portugal diskutiert.

Der Dialog-Preis zur Förderung des interkulturellen Austausches geht an Ana Vaz, Vera Amaral und Mário Neto für ihren Film „13 Ways of Looking at a Blackbird“, in dem sie über ihre eigenen Beobachtungen das Wesen des Kinos erkunden.

Michael Ironside and I“ des deutschen Künstlers Marian Mayland wird mit dem Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) ausgezeichnet. Der Essayfilm setzt sich über mediale Männlichkeitsbilder der 80er und 90er Jahre kritisch mit Film- und Fernsehgeschichte auseinander.

Sämtliche Gewinner-Filme sind, ebenso wie das gesamte Filmprogramm des 34. EMAF, noch bis einschließlich 2. Mai auf der Streaming-Plattform www.emaf.cinemalovers.de zu sehen. Der EMAF Award und der Dialog-Preis werden von einer Jury aus Medienkünstler:innen und Kurator:innen vergeben, der in diesem Jahr Christina Li, Nour Ouayda und Claudia Slanar angehören. Die Filmkritiker:innen Dunja Bialas, Tina Waldeck und Jan Künemund bilden die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VdFk.

Der EMAF Award für Emily Wardills „Night for Day“ gehe an eine „eindringliche Arbeit, die das Vermögen des Kinos als Instrument der Zeitreise auslotet und dabei in der Vorstellung über Generationen hinweg verwandtschaftliche Bande schafft“, urteilt die Jury in ihrer Begründung. Als Kontrapunkt zur Präzision der heute zur Verfügung stehenden Bildtechnologie arbeite die Filmemacherin „gekonnt mit Licht und Schatten als filmischem Mittel, das auf die undurchsichtige und fraktale Beschaffenheit sowohl historischer Narrative als auch gegenwärtiger Wirklichkeiten verweist“. Eine lobende Erwähnung spricht die Jury des EMAF Award für „Happy Valley“ des chinesisch-amerikanischen Regisseurs Simon Liu aus: „Als Collage surrealer wie greifbarer Betrachtungen vor einer Tonkulisse aus Popsongs und Seifenopern aus dem Hongkong der Achtziger evoziert der Film eine stark empfundene Sehnsucht nach dem Gemeinschaftserlebnis und feiert einen zutiefst menschlichen und universellen Überlebensinstinkt.“

Der Dialog-Preis für „13 Ways of Looking at a Blackbird“ von Ana Vaz, Vera Amaral und Mário Neto prämiere eine „bemerkenswerte Übung im entschulten Lernen, bei der gemeinsam Wege des Sehens über das Gesehene hinaus erkundet werden“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Das Filmemachen werde dabei zu einer performativen und sinnlichen Handlung, die den ganzen Körper mit einbeziehe. „Wir werden Zeug:innen, wie diese jungen Filmemacher:innen dem Verhältnis zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem auf den Grund gehen – jenen wahrnehmbaren und nicht wahrnehmbaren Fakten, die ihre Weltsicht bestimmen werden.“ Der Experimentalfilm „Letter From Your Far-Off Country“ des indisch-amerikanischen Filmemachers Suneil Sanzgiri bekommt von der Jury des Dialog Preises eine lobende Erwähnung ausgesprochen. Die Arbeit evoziere „die Macht der Verständigung durch Briefe, durch die Protagonist:innen von Befreiungskämpfen in Indien beinahe über ein halbes Jahrhunderts hinweg verbunden sind“, sagt die Jury. Indem der Film unterschiedliche Quellen wie analoges Videomaterial, 16mm-Footage und digitale Aufnahmen zusammenführe, bringe er nicht nur „eine lineare historische Erzählung ins Wanken, sondern lässt auch die Grenzen des Experiments Kino verschwimmen.“

Mit „Michael ironside and I“ von Marian Mayland zeichnet die Jury des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik eine „komplexe essayistische Auseinandersetzung mit Film- und Fernsehgeschichte aus“, heißt es in der Begründung. „In der fließenden Montage gefundener Genrebilder werden Spuren toxischer Männlichkeit sichtbar, die keine nostalgische Verklärung zulassen. Der Brennstoff der (Selbst-)Reflexion bleibt allerdings die cinephile Empfindsamkeit des Autors.“

Die Jurybegründungen in voller Länge als Video gibt es unter: https://emaf.cinemalovers.de/de/navigation/awards

Und in schriftlicher Form unter: https://www.emaf.de/sektionen/

Alle Preisträger:innen sind noch bis 2. Mai zu sehen unter: https://emaf.cinemalovers.de/de/navigation/film

Die Ausstellung des 34. EMAF ist noch bis zum 30. Mai in der Kunsthalle Osnabrück aufgebaut. Wissenswertes zur Ausstellung finden Sie unter www.emaf.de. Über virtuelle Einblicke in die Ausstellung werden wir Sie in Kürze informieren. Sobald es die Pandemie Bestimmungen in Osnabrück zulassen, wird gegebenenfalls noch eine Öffnung der Ausstellung ermöglicht.

Die medienkünstlerischen Arbeiten der Sektion EMAF Campus sind aktuell und noch bis zum 9. Mai vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraum hase29, des BBK Kunstquartier und in den Fenstern der Universität Osnabrück in der Seminarstraße zu sehen. Die Objekte, Installationen und Videos stammen von Studierenden der Hochschule für Künste Bremen, der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig, des Instituts für Kunst|Kunstpädagogik der Universität Osnabrück und der Hochschule Osnabrück. Einzig die Arbeiten der Hochschule für Künste Bremen im Kunstraum hase29 werden bereits am 29. Mai abgebaut. Dort werden im Anschluss die Werke der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig präsentiert.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.

Herzliche Grüße vom Team des EMAF 2021

presse@emaf.de

21.04.2021 Das Festival ist eröffnet

Ausstellung_Possessed
Exhibition: "Possessed", Installation: “Babylonian Vision” (Nora Al-Badri), Back: Installation: “Madre Drone” (Patricia Domínguez)
Angela von Brill

Das 34. European Media Art Festival (EMAF) ist eröffnet. Seit heute, Mittwoch 21. April, steht Festivalbesucher:innen und Akkreditierten ein umfangreiches Festivalprogramm der Sektionen Ausstellung, Film und Campus auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de zur Verfügung. Bis einschließlich 2. Mai ist das komplette Online-Angebot verfügbar, das durch zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Künstler:innen-Gespräche, Making-Ofs, virtuelle Rundgänge und Talks ergänzt wird (Termine siehe unten). Sofern es die Corona-Maßnahmen der Stadt Osnabrück zulassen, wird es auch vor Ort Möglichkeiten geben, die bis zum 30. Mai aufgebaute EMAF Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück sowie Arbeiten von Kunsthochschulen in der Sektion Campus an Corona-konformen Ausstellungsorten der Stadt zu besuchen. Darüber informiert das EMAF tagesaktuell.

Filmprogramm

Über 120 Beiträge aus 31 Ländern präsentiert das 34. European Media Art Festival in seinem diesjährigen Filmprogramm, das auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de ab heute bis zum 2. Mai zu sehen ist. Um einen Austausch mit den Filmschaffenden und Diskussionen über Medienkunst in Festivalatmosphäre trotz Corona-Pandemie zu ermöglichen, haben das EMAF Programmteam und die Gastkurato:innen im Vorfeld umfangreiche „Artist Conversations“ geführt, die ab sofort begleitend zu den Filmen online zur Verfügung stehen. Das EMAF plant, ausgewählte Filmprogramme in Kooperation mit in- und ausländischen Partnern nachzuholen, sobald öffentliche Kinovorführungen wieder möglich sind. emaf.cinemalovers.de

Ausstellung

Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung des EMAF nimmt das Festivalthema „possessed“ zum Ausgangspunkt und untersucht die Bedeutungen von Besitz und Besessenheit in der heutigen Welt in Form von sieben Installationen internationaler Künstler:innen, die in der Kunsthalle Osnabrück aufgebaut sind. Eine Öffnung für das Publikum erfolgt, sobald es die Corona Maßnahmen der Stadt Osnabrück zulassen. Zugleich wird ein virtueller Besuch der Ausstellung für Festivalbesucher:innen möglich sein: Auf der Streaming-Plattform des Festivals werden in der Rubrik „Ausstellung“ unter anderem ein Making-Of sowie ein virtueller Rundgang zu erleben sein. Sobald der virtuelle Rundgang geöffnet ist, werden wir darüber informieren. emaf.cinemalovers.de

Talks

In sechs virtuellen Diskussionsrunden, die von Daphne Dragona und Alfred Rotert kuriert wurden, sprechen geladenen Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen über ausgewählte Themenschwerpunkte im Rahmen des EMAF, zum Beispiel über die Gemeinsamkeiten von auf Verbrennung fossiler Energien basierenden Volkswirtschaften und kolonialen Großpflanzungen, über Technoheritage und kulturelle Enteignung, über die im Verborgenen tätigen Arbeitskräften und Sklaverei, über digitalen Gewohnheiten und kollektives Trauma. Die Talks werden live auf der EMAF-Webseite gestreamt und sind später hier auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de verfügbar. Die Talks des diesjährigen EMAF im Einzelnen:

Donnerstag, 22. April 17:00 Against Cultural Dispossession: Performing Bodies and Machines 19:00 Petrochemical Legacies of Possession and Haunting

Freitag, 23. April 17:00 Against Colonialism within New Digital Regimes 19:00 Rethinking Data Possession: Towards Machine Learning and a Precognitive Mode of Black Existence

Samstag, 24. April 17:00 Against the Plantationocene: Black Ecologies and Environmental Justice 19:00 Planet City and the Return of Global Wilderness www.emaf.de

Campus

Die Festivalsektion Campus bietet Klassen und Fächergruppen europäischer Akademien und Hochschulen eine Plattform. Coronabedingt werden diese überwiegend auf der StreamingPlattform emaf.cinemalovers.de, aber auch vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraums hase 29, in den Fenstern des Instituts für Kunst/Kunstpädagogik in der Seminarstraße und im Fenster des bbk Kunstquartiers zu erfahren sein. emaf.cinemalovers.de

Specials

Um soziale Festival-Momente zu ermöglichen, lädt das EMAF alle Festivalbesucher:innen am Samstag, dem 24. April 2021, zur virtuellen Party “Bal Masqué” ein. Darüber hinaus bietet der Performance-Bausatz “Soft Prison” des Künstlerduos OJOBOCA, der per Paketsendung nach Hause bestellt werden kann, die außergewöhnliche Möglichkeit, zeitgleich Performer:in und Publikum zu sein. “My flesh is in tension, and I eat it” ist ein Mail-Art-Projekt der Künstler Teo AlaRuona und Jaakko Pallasvuo, das Bezug nimmt auf das von Steve Reinke und Jaakko Pallasvuo kuratierte Filmprogramm „The New Death“. Die beiden Editionen können direkt über das Festival bestellt werden. emaf.cinemalovers.de

Katalog & Timetable

Der Katalog des 34. European Media Art Festivals (EMAF) kann unter der Mailadresse presse@emaf.de bestellt werden und auf folgender Webseite heruntergeladen werden: www.emaf.de/files Einen Timetable über das gesamte Festivalangebot gibt es unter: www.emaf.de/timetable

Tickets & Service

Die Tickets für das Online-Programm sind ab sofort online unter emaf.cinemalovers.de verfügbar. Dort können sich Besucher:innen registrieren und einen Festivalpass kaufen. Auch Online Gruppentickets sind in diesem Jahr verfügbar, die für bis zu 20 Personen gültig sind. Alle verfügbaren Filme, Gespräche mit Filmemacher:innen und Dokumentationen sind im Zeitraum 21.04.-02.05.2021 ohne zeitliche Begrenzung verfügbar und zu entdecken. Wir freuen uns, dass der überwiegende Teil der Filme ohne Geoblocking weltweit verfügbar sein wird. Die Talks des Festivals und weitere Sonderprogramme finden per Zoom statt, zu denen Sie sich als Diskussionsteilnehmer:in anmelden können. Die Talks (alle in englischer Sprache) werden zusätzlich per Stream kostenfrei über unsere Website erreichbar sein. www.emaf.de/service

Akkreditierung

Für am Programm beteiligte Künstler:innen, Kurator:innen und Referent:innen sind Akkreditierungen möglich. Diese umfassen einen Zugang zum Online-Programm sowie die Berechtigung zum freien Eintritt in die Veranstaltungen des Festivals, sofern diese stattfinden können. Auch für Institutionen, Verleiher, Festivals etc. sind Akkreditierungen möglich. Alle Modalitäten zu Akkreditierungen zum diesjährigen EMAF finden Sie unter: www.emaf.de/service

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

Mit besten Wünschen und herzlichen Grüßen vom Team des EMAF 2021  www.emaf.de

17.04.2021 Specials für Festivalbesucher:innen

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IMPAKT - "Bal Masqué"

Damit Festivalbesucher:innen trotz Hybrid-Version in Corona-Zeiten aktiv am 34. European Media Art Festival (EMAF) teilnehmen können und Begegnungen mit Austausch über Medienkunst stattfinden, bietet das EMAF in diesem Jahr eine Reihe von außergewöhnlichen Beteiligungsprojekten an: Zu den auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de präsentierten Filmprogrammen und medienkünstlerischen Arbeiten können Besucher:innen an Werkstatt-Gesprächen mit den Künstler:Innen und Talks zu ausgewählten Themenschwerpunkten des Festivals teilnehmen. Darüber hinaus lädt das EMAF am Samstag, dem 24. April 2021 zur virtuellen Party “Bal Masqué” ein. Der Performance-Bausatz “Soft Prison” des Künstlerduos OJOBOCA, der per Paketsendung nach Hause bestellt werden kann, bietet die außergewöhnliche Möglichkeit, zeitgleich Performer:in und Publikum zu sein. “My flesh is in tension, and I eat it” ist ein Mail-Art-Projekt der Künstler Teo Ala-Ruona und Jaakko Pallasvuo, das Bezug nimmt auf das von Steve Reinke und Jaakko Pallasvuo kuratierte Filmprogramm „The New Death“. Die beiden Editionen können direkt über das Festival bestellt werden.

Bal Masqué am Samstag, 24. April 2021, 20:00 Uhr

Der Bal Masqué ist eine virtuelle Clubnacht und ein Corona-sicherer Zusammenschluss aus einer Online-Tanz-Battle, einem digitalen Maskenball und vielen individuellen VJ-Sets, der exklusiv während des EMAF in Kooperation mit IMPAKT angeboten wird. Alle Festivalbesucher:innen sind eingeladen, ihre verrücktesten digitalen oder realen Masken zu tragen und mitzufeiern. Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie natürlich völlig anonym hinter Ihrer Maske an der Party teilnehmen, oder Sie stellen sich selbst in den Mittelpunkt und nehmen an einem der Battles teil, die während des Bal Masqué ausgerichtet werden. Die Battles sind die Höhepunkte des Balls, bei denen jeweils drei Teilnehmer:innen um den Preis für die außergewöhnlichste Hintergrund- und Maskendarbietung wetteifern. Beim Bal Masqué zerfließen die Grenzen zwischen Zuschauer:innen und Teilnehmer:innen. Er ist nach Anmeldung kostenfrei über https://impakt.nl/events/2021/party/bal-masque-x-emaf/ zugänglich.

Soft Prison

In Zeiten, in denen ein persönlicher Festivalbesuch nicht möglich ist, bietet der Home-Performance-Bausatz „Soft Prison“ die Möglichkeit, stattdessen zu Hause einer einzgiartigen Live-Performance beizuwohnen. Mit Hilfe eines einfachen Objekts und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung wird der eigene Körper zum/zur ultimativen Performer:in. Der Bausatz umfasst ein phosphoreszierendes 35mm-Dia, eine illustrierte Anleitung und eine dazugehörige Schachtel. Er kann unter der Adresse presse@emaf.de direkt über das Festival bestellt werden und wird auf dem Postweg zugesandt. Die Kosten betragen EUR 10,00 plus Versand.

My flesh is in tension, and I eat it

“My flesh is in tension, and I eat it” war ursprünglich eine Performance, die 2021 in Helsinki ihre Premiere hatte. Dieser Brief ist ein überarbeiteter Teil des Performance-Skripts, verfasst und ins Englische übersetzt von Teo Ala-Ruona und illustriert von Jaakko Pallasvuo. Er steht im Dialog mit dem Filmprogramm „The New Death“, das Steve Reinke und Jaakko Pallasvuo für das EMAF kuratiert haben. Der Brief kann direkt über das Festival bestellt werden und wird Ihnen auf dem Postweg zugesandt. Bitte schreiben Sie dafür an presse@emaf.de. Die Kosten betragen EUR 5,00 plus Versand.

Talks und Künstler:innen-Gespräche

Zu den Filmprogrammen und zum Festivalschwerpunkt „Possessed“ bietet das 34. European Media Art Festival (EMAF) ein umfangreiches Online-Programm mit Hintergrundgesprächen und Expert:innen-Talks an, das ab dem 21. April für Festivalbesucher:innen mit Festivaltickets oder Akkreditierung unter https://emaf.cinemalovers.de/de/home zu erleben ist.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

13.04.2021 Talks & Campus

LiamYoung
Liam Young - "PlanetCity"
Filmstill

In seiner diesjährigen Hybrid-Version präsentiert das European Media Art Festival (EMAF) in den Sektionen Talks und Campus eine Reihe an medienkünstlerischen Diskussionsrunden zum Festivalschwerpunkt „Possessed“ sowie eine Auswahl aktueller Arbeiten, mit denen sich Fächergruppen der Medienkunst von europäischen Kunsthochschulen zu Wort melden. Die Programme sind überwiegend auf der Streaming Plattform emaf.cinemalovers.de zu erleben, werden aber auch in Fenstern von Ausstellungsorten der Osnabrücker Altstadt je nach aktueller Allgemeinverfügung zur Corona-Pandemie zu sehen sein.

Die Talks des diesjährigen European Media Art Festivals (EMAF) beschäftigen sich mit der Frage, was „Besitz“ und „Besessenwerden“ in der heutigen Welt bedeuten und geht dabei etwaigen Wechselbeziehungen auf den Grund. „Die Sprecher:innen diskutieren die Themenfelder Eigentum und Kontrolle im Kontext von Grund und Boden, Identität und Information“, sagt Kuratorin Daphne Dragona, die für das Talks-Programm verantwortlich zeichnet. „Dabei setzen sie sich auch mit der Macht von Glaubenssystemen, Gewohnheiten und herrschender Narrative auseinander. Im Zentrum des Programms steht der Zusammenhang zwischen heutigen Formen von Extraktivismus und Ausbeutung – sei es von Bodenschätzen, menschlicher Arbeitskraft oder Daten – und dem Kolonialismus der Siedler, dem rassistisch geprägten Kapitalismus.“

In sechs virtuellen Diskussionsrunden sprechen die geladenen Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen zum Beispiel über die Gemeinsamkeiten von auf Verbrennung fossiler Energien basierenden Volkswirtschaften und kolonialen Großpflanzungen, Technoheritage und kultureller Enteignung, den im Verborgenen tätigen Arbeitskräften von heute und Sklaverei, digitalen Gewohnheiten und kollektivem Trauma. Besonderes Gewicht liegt dabei auf dem unentwegten Kampf widerständiger Netzwerke und Ökologien. So diskutieren unter anderem die Künstlerinnen Nora Al-Badri und Lerato Shadi über Strategien gegen kulturelle Enteignung.

Heather Davis und Regine Rapp sprechen über die Rolle von Plastik in unseren heutigen Lebenswelten. Die Binaritäten Mensch/Maschine und Rasse/Unterwerfung stehen in der Diskussion von Dr. Ramon Amaro und Maya Indira Ganesh im Mittelpunkt. Ariana Dongus und Tiara Roxanne beschäftigen sich mit Datenkolonialismus. Schwarze Ökologie und die Zusammenhänge von Klimawandel und Kolonialismus sind die Themen im Talk von Jacqueline Brown und Sria Chatterjee. Und Liam Young begibt sich mit uns auf eine Science-Fiction-Safari durch eine imaginäre Stadt der gesamten Erdbevölkerung. „Das Programm der Talks des EMAF 2021 unterstreicht mit seiner Betrachtung angestammter und zeitgenössischer Technologien und kultureller Praktiken, wie sehr es nach wie vor vonnöten ist, die Welt differenziert wahrzunehmen, damit dieser Planet anders bewohnt werden kann“, sagt Kuratorin Daphne Dragona.

Das gesamte Programm der EMAF Talks gibt es jetzt unter www.emaf.de.

Die Festivalsektion EMAF Campus bietet auch in diesem Festivaljahr Klassen und Fächergruppen europäischer Akademien und Hochschulen eine Plattform. Coronabedingt werden diese überwiegend auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de, aber auch vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraums hase 29, in den Fenstern des Instituts für Kunst/Kunstpädagogik in der Seminarstraße und im Fenster des bbk Kunstquartiers zu erfahren sein. Die Klassen von Julika Rudelius der Hochschule für Kunst Bremen und von Candice Breitz & Eli Cortiñas der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig zeigen Installationen, Performances und Videos, während die Klasse von Katarina Zdjelar des Rotterdamer Piet Zwart Institute mit einem Videoprogramm vertreten ist.

Auch das Institut für Kunst|Kunstpädagogik der Universität Osnabrück wird Videos aus den Modulen von Bettina Bruder und Barbara Kaesbohrer im Programm haben, und die Hochschule Osnabrück zeigt darüber hinaus Apps und Videos aus dem Studiengang Media & Interaction Design, betreut von Christoph Mett, Hannes Nehls, Björn Plutka und Michaela Ramm.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

19.03.2021 Filmprogramm

13WaysofLookingataBlackbird AnaVazVeraAmaralMarioNeto
Ana Vaz, Vera Amaral & Mário Neto - „13 Ways of Looking at a Blackbird“
Filmstill

Insgesamt 110 Filme aus 31 Ländern präsentiert das 34. European Media Art Festival in seinem diesjährigen Programm, das mit dem Festivalmotto „Possessed“ überschrieben ist. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und erheblichen Reiseeinschränkungen werden die Filmprogramme allerdings als reine Online-Veranstaltung stattfinden. Die Ausstellungen in der Kunsthalle und an anderen Spielorten werden wie geplant aufgebaut und je nach Gegebenheiten auch öffentlich zugänglich sein.

Das Streaming-Angebot wird vom 21. April – 02. Mai online sein und neben den Filmprogrammen auch Künstler:innengespräche, Live-Talks und Einblicke in die Ausstellungen umfassen. „Sobald öffentliche Kinovorführungen wieder möglich sind, werden wir eine Reihe von Filmen noch einmal in physischer Form präsentieren“, sagt Katrin Mundt, Mitglied des EMAF-Leitungsteams.

Mit über 2.600 Einreichungen bewarben sich mehr Künstler:innen als je zuvor für die Aufnahme in das EMAF-Programm. 31 Filme wurden für den Wettbewerb ausgewählt. „Viele dieser Filme setzen sich mit Landschaften auseinander, die von den Spuren historischer Besetzungen oder aktueller Konflikte geprägt sind“, sagt Katrin Mundt, die für das Filmprogramm verantwortlich zeichnet. „Die Haltung der Künstler:innen kann dabei sehr kritisch, aber auch sehr persönlich sein. Und oft suchen sie nach Alternativen: nach anderen Weltmodellen und neuen Formen des Zusammenlebens.“

Marwa Arsanios‘ Who Is Afraid of Ideology? Part 3: Micro-Resistances (2020) etwa erzählt vom Kampf um Land und Bodenschätze in Kolumbien und die Ermächtigung indigener Frauen durch die Verbreitung ökologischen Wissens. Simon Lius Happy Valley (2020) verbindet die Spuren der Proteste in seiner Heimatstadt Hongkong zu einem melancholischen Parcours durch eine Stadt im Verschwinden. Weitere Arbeiten kreisen um die enge Verbundenheit von Körper, Ort und Identität. Renèe Helèna Browne untersucht in Daddy’s Boy (2020) die Rolle von Vaterfiguren bei der eigenen Identitätsfindung. Der Hollywood-Klassiker Jurassic Park liefert Browne Argumente für eine andere, „monströse“ Art in der Welt zu sein. Und auch Marian Maylands Michael Ironside and I (2020) sucht in den Filmsets von SciFi-Produktionen der 1980er- und 90er-Jahre nach den Vorstellungen von einer technologisch erweiterten Männlichkeit.

Das Teilen und Weitergeben von Erfahrung, das Verständigen über kulturelle Grenzen und geografische Distanzen hinweg stellt einen weiteren Schwerpunkt im Wettbewerb dar. Zum Beispiel ist 13 Ways of Looking at a Blackbird (2021) das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin Ana Vaz und zwei Schüler:innen aus Lissabon, Vera Amaral und Mário Neto. Ihr Film stellt grundlegende Fragen darüber, wie wir uns sehend und filmend ein Bild von der Welt machen und uns zu anderen ins Verhältnis setzen. Dani Gal verbindet in Three Works for Piano (2020) zwei sehr unterschiedliche Erzählebenen: drei Klavier-Performances und den Bericht eines ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Beide beleuchten sie unterschiedliche Dimensionen von Sprechen und Schweigen, von Erinnerung und Inszenierung.

Das Festivalthema „Possessed“ wird mit einer von Anja Dornieden und Juan David González Monroy (Berlin) kuratierten Reihe gewürdigt. Unter dem Titel „The Unpossessable Possessor“ stellt sie den filmischen Apparat in den Mittelpunkt: Wie ist er mit uns Menschen verbunden, wie ergreift er von uns Besitz?

Eine Reihe zur Geschichte und Gegenwart der Videokunst in Libanon präsentiert die Künstlerin und Kuratorin Nour Ouayda (Beirut). In „Show Us the Money and We Will Resist“ zeichnet sie nach, welche Rolle die Ressourcen und Netzwerke des libanesischen Fernsehens für die Entwicklung der Videokunst in den 1990er Jahren spielten, und welche neuen medialen Infrastrukturen an ihre Stelle getreten sind.

Wir laden Sie herzlich ein, beim 34. European Media Art Festival dabei zu sein.

11.03.2021 Ausstellung

MadreDrone Von PatriciaDominguez
Patricia Domínguez - „Madre Drone“
Filmstill

In wenigen Wochen beginnt in Osnabrück das 34. European Media Art Festival. Allerdings können wir heute nicht garantieren, unter welchen Bedingungen ein Besuch des Festivals unter den Ende April geltenden Corona-Richtlinien möglich sein wird. Wir bereiten auch Online-Formate für einen virtuellen Besuch vor. Zugleich planen wir natürlich wie gewohnt für den Besuch vor Ort - das betrifft auch die diesjährigen Installationen der EMAF-Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück, die den Titel „possessed“ trägt und von der Berliner Kuratorin Inga Seidler kuratiert wurde.

Entsprechend der Doppelbedeutung des Wortes „possessed“ in seiner deutschen Übersetzung bewegt sich die diesjährige Ausstellung im Spannungsfeld der Begriffe Besitz und Besessenheit: Die gezeigten Arbeiten behandeln auf vielfältige Weise koloniale und kapitalistische Zusammenhänge der Themen Herrschaft, Kontrolle, Besitz und Eigentum. Dabei fällt ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Technologien, denen die medienkünstlerischen Arbeiten zugleich neue, alternative und indigene Vorstellungen von Miteinander und Besitz entgegensetzen. Mit dem Setting der Ausstellung im Kirchenschiff der ehemaligen Dominikanerkirche werden dabei ästhetisch spannungsreiche Kontraste zu den gezeigten Arbeiten gesetzt.

Ein Highlight ist unter anderem die altarhafte Video-Installation „Madre Drone“ der chilenischen Künstlerin Patricia Domínguez, die Mythen, Symbole und Rituale mit Vorstellungen von Extraktion und indigenen Landrechten, kultureller Aneignung und Naturzerstörung durch Industrialisierung verschmilzt. Nora Al Badris Arbeit mit dem Titel „BabylonianVision“ hinterfragt heutige Museumspraktiken, indem sie mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen synthetische babylonische Objekte auf der Grundlage von Altertümern generiert. Was es bedeutet, keine Geschichte und damit keine Zukunft zu haben, kulminiert in dem Video „Motlhaba Wa Re KeNamile“, das Lerato Shadi in ihrer Heimatstadt Lotlhakane (Botswana) gedreht hat: Die Arbeit erinnert an die sogenannten Sklavenmasken, die weiße Sklavenhalter ihren entmenschlichten Arbeitskräften über den Kopf stülpten. Pedro Neves Marquez untersucht Geschichten der Kolonialisierung durch die Linse der Biotechnologie und verweist darauf, wie eng die Kolonisierung von Völkern mit der Kolonisierung von Land und mit der Kontrolle über biologische Reproduktion im Allgemeinen verbunden ist. Vladan Joler erforscht und visualisiert verschiedene technische und soziale Aspekte zeitgenössischer Phänomene im Schnittpunkt von Technologie und Gesellschaft in Form einer großdimensionierten Landkarte des New Extractivism. Und der Künstler Johannes Paul Raether stellt in Gestalt der „Weltheilungshexe Protektorama“ die These auf, dass die von den Prinzipien des Kapitals besessene Menschheit zur Prothese ihrer eigenen digitalen Geräte mutiert.

Ob online oder vor Ort - wir laden Sie herzlich ein, beim EMAF 2021 dabei zu sein!

Aktuelle Informationen hierzu werden auf unserer Website veröffentlicht.

23.02.2021 Online-Programm

JenniferWhereAreYou
Leslie Thornton - "Jennifer, Where are you?"
Filmstill

Tausende Besucher:innen auf einem Festival, wie vor der Corona-Pandemie beim European Media Art Festival üblich – das ist momentan nicht mal ansatzweise denkbar. Unsere Kurator:innen planen deshalb neben den Veranstaltungen und Ausstellungen im realen Raum auch verschiedene Online-Formate. Sie werden ab dem 21. April online zu sehen sein - unter emaf.cinemalovers.de. Die Filme, Installationen und Talks werden über die Festivaldauer hinaus bis zum 2. Mai abrufbar sein.

Zu den Highlights zählt neben den Filmen des Internationalen Wettbewerbs in diesem Jahr sicher die von Anja Dornieden und Juan David González Monroy kuratierte Filmreihe zum Festivalthema „Possessed“. Sie untersucht, wie der filmische Apparat mit uns Menschen verbunden ist und von uns Besitz ergreift – unter anderem in Filmen von Ruy Guerra, Amy Halpern und Eva C. Heldmann. Die von Nour Ouayda zusammengestellte Reihe “Show Us the Money and We Will Resist“ widmet sich außerdem der Geschichte der Videokunst in Libanon. Arbeiten von Akram Zaatari, Mohamed Soueid, Chantal Partamian und anderen beleuchten die Wechselbeziehungen zwischen Fernsehen, künstlerischem Experiment und alternativen Medien.

In der Kunsthalle Osnabrück wird Kuratorin Inga Seidler Arbeiten präsentieren, die auf vielfältige Weise koloniale und kapitalistische Impulse zu den Themen Herrschaft, Kontrolle, Besitz und Eigentum behandeln und dabei besonders die Rolle von Technologien betrachten – zum Beispiel anhand von Vladan Jolers „New Extractivism“ oder Nora Al Badris „Babylonian Vision“. Die altarhafte Video-Installation von Patricia Dominguez verschmilzt Mythen, Symbole und Rituale mit den Vorstellungen von Extraktion und indigenen Landrechten, kultureller Aneignung und durch Industrialisierung zerstörte Natur.

Kunst und Kultur standen in der Politik in den vergangenen Monaten nicht gerade ganz oben auf der Prioritätenliste. Aber sie sind wichtige Elemente des gesellschaftlichen Diskurses, sie schaffen Begegnungsräume und fördern den sozialen Zusammenhalt. Dafür steht auch das EMAF 2021 mit seinen Programmen und seiner Thematik.

„Das EMAF hat traditionell ein sehr internationales Publikum. Durch das Online-Programm können wir möglichst viele Filme und Beiträge einem breiten Publikum zugänglich machen – ohne dass dafür jemand in die Bahn oder ein Flugzeug steigen muss“, so Alfred Rotert, Mitglied der Festivalleitung.

Ob online oder falls möglich vor Ort - wir laden Sie herzlich ein, beim EMAF 2021 dabei zu sein!

14.01.2021 Themenschwerpunkt: “Possessed”

Logo 34

Wir bedanken uns bei allen Filmemacher:innen, Künstler:innen und Distributionen, die ihre Arbeiten bei uns eingereicht haben. Mit einer Anzahl von 2.600 lag diese deutlich höher als in den vergangenen Jahren. „Wir sind begeistert über die Vielzahl und formale Vielfalt der Arbeiten, die uns für das 34. European Media Art Festival in Osnabrück vorgeschlagen wurden. Auch ist die geographische Herkunft deutlich breiter gestreut als in den Vorjahren“, sagt Katrin Mundt, die Leiterin des EMAF-Filmprogramms und Teil der Festivalleitung.

Mit seinem Thema „Possessed“ [„Besessen“] legt das EMAF in diesem Jahr den Fokus auf Fragen des Eigentums und Formen des Besitzens. Gezeigt werden Filme, Installationen, Performances und Vorträge, die untersuchen, wie Besitzverhältnisse unsere globale Gegenwart und Zukunft bestimmen und wie sie mit unserer jüngeren Vergangenheit verwoben sind. Sie zeigen auf, wie Objekte, Räume oder Erfahrungen von uns Besitz ergreifen und dabei alternative Formen des Miteinanders ermöglichen. Und indem sie mit Strategien der Aneignung, der Distribution und des Entzugs experimentieren, schlagen sie neue Formen der Präsenz in und Partizipation an den Räumen und Institutionen von Film und Medienkunst vor. Während Ausstellung, Filmprogramm und Talks sich je unterschiedlichen Aspekten des Themenschwerpunkts widmen, nehmen einzelne Formate gezielt ihre Zusammenhänge und Wechselbeziehungen in den Blick.

Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung nimmt Besitz und Kolonialismus beziehungsweise (rassistischen) Kapitalismus als Ausgangspunkt. In den ausgewählten Arbeiten geht es um Ungleichheiten, die dieses System des Besitztums (und Eigentumsrechts) hervorgebracht hat: die Enteignung oder den Entzug von Land, Subjektivität, Geschichte(n), Erinnerungen und Rechten. Sie werfen ein Licht darauf, wie sich dies im Bereich des Digitalen fortsetzt und auf die Verbindung von Technologie und Abstraktion zurückwirkt. Die Schau präsentiert zudem Werke von Künstler:innen und Aktivist:innen, die alternative Formen des Besitzes, verschiedene Modelle des Zusammenlebens unter Verzicht auf Eigentum sowie veränderte gesellschaftliche Realitäten imaginieren.

Das von Anja Dornieden und Juan David González Monroy kuratierte Filmprogramm mit dem Titel „The Unpossesable Possessor“ [„Der nicht besitzbare Besitzer“] betrachtet den kinematografischen Apparat als lebendiges Wesen, der in eine vielschichtige Beziehung mit uns Menschen verstrickt ist. Ist seine Beziehung zu uns parasitärer oder wechselseitiger Natur? Sind seine Absichten lauter oder korrupt? Steht er unter unserer Herrschaft oder unterliegt unser Selbst seiner Kontrolle? Ist er menschlich? Oder etwas anderes? Liebt er uns? Zweifellos haben wir einen guten Teil unseres kollektiven Bewusstseins der Filmmaschine abgetreten. Wäre es nicht hilfreich herauszufinden, wer sie ist und was sie will?

Das von Daphne Dragona kuratierte Talk-Programm diskutiert, was „Besitz“ und „Besessen-Werden“ heute bedeuten und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Bildende Künstler:innen, Filmschaffende und Theoretiker:innen sind eingeladen, über Besitz, Kontrolle und Herrschaft im Kontext von Grundbesitz, Identität und Technologie zu diskutieren und zu erkunden, wie diese von alten und neuen Überzeugungen, Ritualen und Gewohnheiten bestimmt werden. Indem es seine Aufmerksamkeit auf vergangene und zeitgenössische Formen des Kolonialismus und des Extraktivismus richtet, fragt das Programm danach, was es bedeutet, Welt/en zu besitzen, zu verlieren und zurückzufordern. Dabei befasst es sich mit Formen von Widerstand, Relationalität und Verwandtschaft.

17.12.2020 Lichte Momente - Body Hacking

Lichte Momente 2020
Lichte Momente 2020
Angela von Brill

So gern hätten wir Ihnen an dieser Stelle Infos zu unserem Programm zum Internationalen Kurzfilmtag am 21. Dezember zur Verfügung gestellt. Aber manchmal gibt es eben Wichtigeres, weshalb der Kurzfilmtag in diesem Jahr leider ausfallen muss. In Zeiten der verschärften Corona-Regeln gilt unsere Solidarität den geschlossenen Kinos und Kultureinrichtungen.

Last Call for Entries - Deadline: 31. Dezember

Sie haben noch bis zum Ende des Jahres Zeit, Ihre Arbeiten für die Sichtung zum EMAF 2021 einzureichen - unter submissions.emaf.de. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Einreichprozedere sowie das Reglement.
Wir freuen uns auf Ihre Filme, Videos, Installationen, Performance-Projekte und Arbeiten aus dem Bereich Expanded Media!

Lichte Momente - Body Hacking

Für diejenigen unter Ihnen, die über die Festtage in Osnabrück sein sollten, lohnt sich sicher auch ein Spaziergang durch die Altstadt, in der noch bis zum 31. Dezember das Outdoor-Medienkunst-Projekt “Lichte Momente” des EMAF zu sehen ist.

Unter dem Motto Body Hacking stellt das Projekt die viel diskutierte Thematik der „Posthuman Bodies“ in den Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung: Bodyhacker lassen sich beispielsweise RFID¬Chips unter die Haut operieren, mit denen Türen entriegelt, Smartphones entsperrt oder Daten gespeichert werden. Durch die Einnahme von chemischen Substanzen und Hormonen optimieren sie ihre Körper – und führen so alle normativen Kategorien ad absurdum. Die diesjährigen Künstler:innen Stine Deja, Eva Papamargariti, Filip Ćustić und Younghee Shin umkreisen, befragen und reflektieren in ihren ästhetischen Positionen das Thema Body Hacking und nähern sich ihm auf ernsthafte, poetische, ironische oder humorvolle Weise.

Wir wünschen Ihnen allen frohe und vor allem gesunde Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!

19.11.2020 Neue Film-Auswahlkommission

Commissioncollage
New Film Section Committee: Eli Cortiñas, Mason Leaver-Yap and Philip Widmann

In fünf Monaten beginnt das EMAF 2021. Auch in den ungewissen Zeiten der Corona-Pandemie blicken wir voraus und arbeiten an einer Festivalausgabe, die nicht nur die gewohnt sorgfältig kuratierten Filmprogramme, Installationen, Live-Arbeiten und Talks in Osnabrück präsentiert, sondern die auch mit digitalen Angeboten den besonderen Anforderungen des gegenwärtigen Moments Rechnung tragen wird. Wir werden Sie in den kommenden Monaten über Details unserer Programmplanung und über neue Teammitglieder auf dem Laufenden halten. So möchten wir Ihnen heute unsere neue Auswahlkommission vorstellen.

Neue Film-Auswahlkommission

Eli Cortiñas, Mason Leaver-Yap und Philip Widmann stellen mit der Leiterin der Filmsektion Katrin Mundt das kuratorische Team, das in den kommenden Monaten die Wettbewerbs- und Langfilmprogramme des EMAF 2021 entwickeln und beim Festival vorstellen wird.

Eli Cortiñas hat gegenwärtig gemeinsam mit Prof. Candice Breitz die Professur für Raumkonzepte an der HBK Braunschweig inne. Ihre Filme und Installationen wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. im Museum Ludwig, in der Kunsthalle Budapest, im CAC Vilnius, in der SCHIRN Kunsthalle, bei SAVVY Contemporary, im Museum Marta Herford, im Centre Pompidou, Museum of Modern Art Moscow, Kunstmuseum Bonn und MUSAC sowie bei internationalen Biennalen und Festivals gezeigt, u.a. der Riga Biennale, der Moscow International Biennale for Young Art, den Kurzfilmtagen Oberhausen und bei Curtas Vila Do Conde. Cortiñas lebt und arbeitet in Berlin.

Mason Leaver-Yap entwickelt mit Künstler:innen Texte, Ausstellungen und Veranstaltungen. Zuletzt arbeitete Leaver-Yap mit Ingrid Pollard, Renée Green und Free Agent Media, Onyeka Igwe, Lin+Lam, Evan Ifekoya, Oreet Ashery, Laura Guy, Sunil Gupta und the Estate of Tessa Boffin, Sharon Hayes und Mathew Parkin, Lucy McKenzie, Iman Issa, Wendy Jacob, Alejandro Cesarco, Jimmy Robert, Rachel O’Reilly, Andrea Büttner, Alexis Mitchell und Sharlene Bamboat, Kat Anderson, Jamie Crewe und Beatrice Gibson. Leaver-Yap lebt in Glasgow und Berlin.

Philip Widmann macht Filme, Texte und Filmprogramme. Seine Filme und Videos wurden u.a. bei der Berlinale, dem IFF Rotterdam, bei Views from the Avantgarde, dem Yamagata International Documentary FF, beim FID Marseille und CPH:DOX gezeigt sowie im Wexner Center for the Arts, KW Berlin und bei der Videonale, Bonn. Er hat Filmprogramme zusammengestellt für Arkipel Jakarta, Image Forum Tokyo, das Kasseler Dokfest u.a.. 2017 erhielt Widmann den EMAF Medienkunstpreis der Deutschen Filmkritik (VDFK) für seine Arbeit “Das Gestell”. Er lebt in Berlin.

Call for Entries

Noch bis zum 31. Dezember läuft unser Call for Entries für das EMAF 2021. Eingereicht werden können aktuelle Arbeiten in den Sektionen Film, Installation und Expanded Media. Die Einreichplattform finden Sie hier: https://submissions.emaf.de/

„Lichte Momente 2020 – Body Hacking“

„Lichte Momente“ ist ein Projekt des Experimentalfilm Workshop e.V., der gleichzeitig auch Träger des EMAF ist. In diesem Jahr projiziert die Outdoor-Videokunst-Ausstellung zum dreizehnten Mal Arbeiten internationaler Künstler:innen an Häuserwände und Fassaden in der Osnabrücker Altstadt. Dabei treffen die Besucher:innen ab dem 28. November unter dem diesjährigen Motto “Body Hacking” auf Kunst, die es sonst nur im Museum zu sehen gibt - mit Arbeiten von Stine Deja, Eva Papamargariti, Filip Custic und Younghee Shin.

Mehr Infos finden Sie hier: https://www.lichtemomente-osnabrueck.de/

09.11.2020 #stolpersteineputzenOS

Stolpersteine2020
#stolpersteineputzenOS

Zum Gedenken an den 9. November - eine Aktion von den "Osnabrücker VIELEN"

Der Kölner Künstler Gunter Demnig erinnert seit den Neunziger Jahren mit dem Kunstprojekt STOLPERSTEINE in Europa an die Opfer der NS-Zeit. Vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort oder ihrer Arbeitsstätte wird eine Gedenktafel aus Messing ins Trottoir eingelassen. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas. In Osnabrück gibt es inzwischen 296 Messingtafeln auf den Gehwegen der Friedensstadt.

Heute, dem Jahrestag der Reichspogromnacht 1938, wollen die Osnabrücker VIELEN mit der Aktion #stolpersteineputzenOS den Opfern des NS-Regimes gedenken. Das EMAF ist Teil der Osnabrücker VIELEN und hat sich an der Aktion beteiligt. Die Osnabrücker VIELEN sind Kulturschaffende und -institutionen aus Stadt und Landkreis Osnabrück, die sich für Toleranz und Kunstfreiheit aussprechen und sich solidarisch mit Akteur*innen der Kulturszene zeigen, die von rechtspopulistischen und rechtsextremen Positionen attackiert oder in Frage gestellt werden.

Lesen Sie mehr über DIE VIELEN

15.10.2020 EMAF außer Haus

EMAF Ausser Haus
Camilo Restrepo - "Los Conductos" (CO/BR/FR 2020)

In der kommenden Woche sind drei besondere Filme aus dem diesjährigen Programm des 33. European Media Art Festival erstmals in Niedersachsen zu sehen. Nach der pandemiebedingten Absage des für April 2020 geplanten Festivals präsentiert das EMAF sie nun in Kooperation mit dem Unabhängigen FilmFest Osnabrück und dem Kino im Sprengel in Hannover.

EMAF beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück

Auf Einladung des Unabhängigen FilmFest Osnabrück, das am kommenden Mittwoch eröffnet, werden im Rahmen eines EMAF-Gastprogramms zwei Dokumentarfilme zu sehen sein: The Magic Mountain von Eitan Efrat und Daniel Mann (BE 2020, 68 Min.) sowie Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited von Clarissa Thieme (DE/AT/BS 2020, 69 Min.)
The Magic Mountain begibt sich an drei Orte in Europa, an denen Steinbrüche und Höhlen einen Blick in die Tiefenschichten der Erde und die Spuren unserer jüngeren Geschichte erlauben. Der Film ist eine Auseinandersetzung mit alternativen Formen, die Welt um uns erfahrbar zu machen.

(24. Oktober, 17.30 Uhr, Filmtheater Hasetor, Osnabrück, danach Gespräch mit Regisseur Eitan Efrat)

Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited ist eine Wiederannäherung an Schauplätze von Kriegsverbrechen der 1990er Jahre in Bosnien Herzegowina, die Thieme bereits zehn Jahre zuvor gefilmt hatte. Sie lädt mit einer ebenso einfachen wie behutsamen Intervention die Menschen vor Ort zur Begegnung und zum Erinnern ein. (25. Oktober, 15.00 Uhr, Filmtheater Hasetor, Osnabrück)

EMAF im Kino im Sprengel

Das Kino im Sprengel in Hannover zeigt in Kooperation mit dem EMAF das bei der diesjährigen Berlinale preisgekrönte Spielfilmdebüt des Kolumbianers Camilo Restrepo, Los Conductos (CO/BR/FR 2020, 74 Min.). Der Film erzählt von einem jungen Mann in Medellín, der, gerade einer religiösen Sekte entflohen, wieder und wieder von den Gespenstern der Vergangenheit heimgesucht wird. Ein zutiefst politischer filmischer Trip. (24. Oktober, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover)

Alle Filmemacher*innen sind langjährige Gäste des EMAF und haben das Profil des Festivals als international beachteten Ort für junge, experimentelle Kunst mit geprägt. Aus diesem Grund freut es uns besonders, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ihre Filme auch unter den aktuell erschwerten Bedingungen ins Kino bringen zu können. Einzelheiten zur Ticketbuchung und zu den geltenden Corona-Richtlinien erfahren Sie über die Websites der beiden Veranstalter, www.filmfest-osnabrueck.de und www.kino-im-sprengel.de.

21.09.2020 Call for Entries

Call For Entries 2020

Die Einreichplattform zum 34. European Media Art Festival ist ab sofort geöffnet

Deadline ist der 31. Dezember 2020

Filme, Videos, Installationen, Performance-Projekte und Arbeiten aus dem Bereich Expanded Media – wir freuen uns auf Ihre Einreichungen zum 34. European Media Art Festival!

Das Festival findet vom 21. bis zum 25. April 2021 statt. Osnabrück wird dabei fünf Tage lang zu einer internationalen und richtungsweisenden Plattform für Medienkunst und zum Treffpunkt für Künstler:innen, Kurator:innen, Galerist:innen und Studierende. Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird darüber hinaus bis zum 30. Mai 2021 zu sehen sein.

Unsere Auswahlkommission und Kurator:innen werden in den nächsten Monaten die Einreichungen sichten und daraus das Programm des kommenden Festivals entwickeln. Ab Mitte März 2021 wird das vollständige Programm auf unserer Homepage www.emaf.de verfügbar sein.

Während des Festivals vergeben zwei Jurys folgende Preise: den EMAF-Medienkunst-Preis der Deutschen Filmkritik (VDFK), den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes sowie den EMAF-Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst.

Wir laden Sie herzlich ein, Ihre aktuellen Medienkunstarbeiten einzureichen!

Bitte nutzen Sie für die Einreichungen unsere Online-Formulare. Deadline ist der 31. Dezember 2020.

Infos und Anmeldeunterlagen gibt es unter submissions.emaf.de.

Presse

Ansprechpartner:innen:
 
Katharina Lohmeyer (Elternzeit)
Stina Koch
Florian Vollmers
+49 (0)541 / 2 16 58
presse@emaf.de

31.05.2021 EMAF 34 - Bilanz/Festivaltermin 2022

“Scenes from Trial and Error” (Tekla Aslanishvili)
EMAF Ausstellung: Tekla Aslanishvili - "Scenes from Trial and Error"
Dokumentarfilm
Angela von Brill

Filmprogramme als Streaming, Live-Talks im Online-Format – und schließlich reale Besuche der Medienkunst-Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück: Am gestrigen 30. Mai ist die außergewöhnliche Hybrid-Festivalausgabe des 34. European Media Art Festivals (EMAF) erfolgreich zu Ende gegangen. Die Festivalmacher:innen ziehen nun eine positive Bilanz.

„Wir mussten in diesem Jahr sehr flexibel und sehr schnell sein“, bilanziert EMAF-Geschäftsführer Alfred Rotert. „Zum Festivalstart war eine Öffnung der Kinos nicht absehbar, aber kurz vor Schluss konnten wir die EMAF-Ausstellung noch für Festivalbesucher:innen öffnen.“ Das Festival-Team ist sehr zufrieden, weil das Interesse trotz der ungewohnten Festivalform nicht ausgeblieben ist. „Uns ging das Herz auf, als die zum Schwerpunktthema „Possessed“ kuratierten Installationen in der Kunsthalle Osnabrück doch von zahlreichen Festivalbesucher:innen persönlich erlebt werden konnten“, berichtet Alfred Rotert.

Das neue Streaming-Angebot emaf.cinemlovers.de und die virtuellen EMAF-Talks auf der Festival-Homepage seien über den gesamten Zeitraum sehr intensiv genutzt worden. „Es war trotz der Umstände eine rundum gelungene Festivaledition“, sagt Rotert.

Rückblicke auf das Festival gewähren Künstler:innen-Gespräche, die EMAF-Talks sowie weitere Specials auf der Website unter Extras . Einen besonderen Einblick in die Ausstellung gewährt die Dokumentation des Filmemachers Tim Kaiser auf der Homepage des Festivals.

Sobald mehr Planungssicherheit für Veranstaltung im Innen- und Außenbereich gewährleistet ist, wird das EMAF über Nachholtermine des Filmprogramms und anderer Festivalveranstaltungen informieren.

Save the Date: Der neue Festivaltermin für das 35. European Media Art Festivals (EMAF) steht fest. Vom 20. bis 24. April 2022 hofft das EMAF-Festivalteam, wieder Publikum vor Ort begrüßen zu können. Die Ausstellung wird voraussichtlich bis zum 29. Mai 2022 zu sehen sein. Als eines der einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst wird das 35. EMAF somit im kommenden Jahr erneut zum Experimentierfeld und Labor, in dem sich internationale Künstler:innen, Kurator:innen, Forscher:innen, Studierende und Film- und Kunstinteressierte begegnen und in Austausch treten.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

20.05.2021 EMAF 34 - Ausstellung öffnet für Besucher/Kurz-Dokumentation gibt filmischen Einblicke

Installation: „Babylonian Vision” (Nora Al-Badri), Photo by Angela von Brill
Nora Al-Badri - „Babylonian Vision”
Installation
Angela von Brill

Mit den heute von der Stadt Osnabrück beschlossenen Lockerungen aufgrund der gesunkenen 7-Tage-Inzidenz wird ab morgen, Freitag 21. Mai, die Kunsthalle Osnabrück öffnen und somit ein Besuch der dortigen Ausstellung „possessed“ des 34. European Media Art Festivals (EMAF) möglich sein. Die bislang nur virtuell zugängliche Ausstellung, die von EMAF-Kuratorin Inga Seidler zusammengestellt wurde, kann damit erstmals für das Festivalpublikum öffentlich gemacht werden und ist in der Kunsthalle Osnabrück voraussichtlich noch bis 30. Mai zu besichtigen. Es gelten einige Sonderregeln in der Kunsthalle: So dürfen maximal 25 Personen gleichzeitig in die Kunsthalle, die Verweildauer beträgt maximal 1,5 Stunden. Für einen Besuch ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Zudem dürfen keine Führungen stattfinden. Sämtliche Besuchsregelungen, wie Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht in der Kunsthalle, finden sich unter https://kunsthalle.osnabrueck.de/de. Zugleich ist ab sofort eine kurze Dokumentation des Filmemachers Tim Kaiser über die EMAF-Ausstellung „possessed“ einsehbar, die in stimmungsvollen Bildern einen Überblick über die Installationen und Ausstellungselemente sowie über ihre Positionierung im Ausstellungsraum der Kunsthalle ermöglicht. Der Film ist auf der EMAF-Homepage zugänglich und auf Vimeo unter: https://vimeo.com/552862866

Wir wünschen allen Interessierten einen anregenden Ausstellungsbesuch!

26.04.2021 EMAF 34 – Die Preisträger:innen

EmilyWardill_NightForDay
Emily Wardill- "Night for Day" (PT/AT 2020)
Filmstill

EMAF Jurys zeichnen drei wegweisende Experimentalfilme aus

Die Preisträger:innen des 34. European Media Art Festival (EMAF) stehen fest: Den EMAF Award für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst erhält die britische Künstlerin Emily Wardill für ihren experimentellen Film „Night for Day“, der die Dialektik utopischen Denkens am Beispiel einer Mutter-Sohn-Beziehung in Portugal diskutiert.

Der Dialog-Preis zur Förderung des interkulturellen Austausches geht an Ana Vaz, Vera Amaral und Mário Neto für ihren Film „13 Ways of Looking at a Blackbird“, in dem sie über ihre eigenen Beobachtungen das Wesen des Kinos erkunden.

Michael Ironside and I“ des deutschen Künstlers Marian Mayland wird mit dem Medienkunstpreis des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) ausgezeichnet. Der Essayfilm setzt sich über mediale Männlichkeitsbilder der 80er und 90er Jahre kritisch mit Film- und Fernsehgeschichte auseinander.

Sämtliche Gewinner-Filme sind, ebenso wie das gesamte Filmprogramm des 34. EMAF, noch bis einschließlich 2. Mai auf der Streaming-Plattform www.emaf.cinemalovers.de zu sehen. Der EMAF Award und der Dialog-Preis werden von einer Jury aus Medienkünstler:innen und Kurator:innen vergeben, der in diesem Jahr Christina Li, Nour Ouayda und Claudia Slanar angehören. Die Filmkritiker:innen Dunja Bialas, Tina Waldeck und Jan Künemund bilden die Jury für den EMAF Medienkunstpreis des VdFk.

Der EMAF Award für Emily Wardills „Night for Day“ gehe an eine „eindringliche Arbeit, die das Vermögen des Kinos als Instrument der Zeitreise auslotet und dabei in der Vorstellung über Generationen hinweg verwandtschaftliche Bande schafft“, urteilt die Jury in ihrer Begründung. Als Kontrapunkt zur Präzision der heute zur Verfügung stehenden Bildtechnologie arbeite die Filmemacherin „gekonnt mit Licht und Schatten als filmischem Mittel, das auf die undurchsichtige und fraktale Beschaffenheit sowohl historischer Narrative als auch gegenwärtiger Wirklichkeiten verweist“. Eine lobende Erwähnung spricht die Jury des EMAF Award für „Happy Valley“ des chinesisch-amerikanischen Regisseurs Simon Liu aus: „Als Collage surrealer wie greifbarer Betrachtungen vor einer Tonkulisse aus Popsongs und Seifenopern aus dem Hongkong der Achtziger evoziert der Film eine stark empfundene Sehnsucht nach dem Gemeinschaftserlebnis und feiert einen zutiefst menschlichen und universellen Überlebensinstinkt.“

Der Dialog-Preis für „13 Ways of Looking at a Blackbird“ von Ana Vaz, Vera Amaral und Mário Neto prämiere eine „bemerkenswerte Übung im entschulten Lernen, bei der gemeinsam Wege des Sehens über das Gesehene hinaus erkundet werden“, begründet die Jury ihre Entscheidung. Das Filmemachen werde dabei zu einer performativen und sinnlichen Handlung, die den ganzen Körper mit einbeziehe. „Wir werden Zeug:innen, wie diese jungen Filmemacher:innen dem Verhältnis zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem auf den Grund gehen – jenen wahrnehmbaren und nicht wahrnehmbaren Fakten, die ihre Weltsicht bestimmen werden.“ Der Experimentalfilm „Letter From Your Far-Off Country“ des indisch-amerikanischen Filmemachers Suneil Sanzgiri bekommt von der Jury des Dialog Preises eine lobende Erwähnung ausgesprochen. Die Arbeit evoziere „die Macht der Verständigung durch Briefe, durch die Protagonist:innen von Befreiungskämpfen in Indien beinahe über ein halbes Jahrhunderts hinweg verbunden sind“, sagt die Jury. Indem der Film unterschiedliche Quellen wie analoges Videomaterial, 16mm-Footage und digitale Aufnahmen zusammenführe, bringe er nicht nur „eine lineare historische Erzählung ins Wanken, sondern lässt auch die Grenzen des Experiments Kino verschwimmen.“

Mit „Michael ironside and I“ von Marian Mayland zeichnet die Jury des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik eine „komplexe essayistische Auseinandersetzung mit Film- und Fernsehgeschichte aus“, heißt es in der Begründung. „In der fließenden Montage gefundener Genrebilder werden Spuren toxischer Männlichkeit sichtbar, die keine nostalgische Verklärung zulassen. Der Brennstoff der (Selbst-)Reflexion bleibt allerdings die cinephile Empfindsamkeit des Autors.“

Die Jurybegründungen in voller Länge als Video gibt es unter: https://emaf.cinemalovers.de/de/navigation/awards

Und in schriftlicher Form unter: https://www.emaf.de/sektionen/

Alle Preisträger:innen sind noch bis 2. Mai zu sehen unter: https://emaf.cinemalovers.de/de/navigation/film

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.

Herzliche Grüße vom Team des EMAF 2021

presse@emaf.de

21.04.2021 EMAF 34 - Das Festival ist eröffnet

Ausstellung_Possessed
Exhibition: "Possessed", Installation: “Babylonian Vision” (Nora Al-Badri), Back: Installation: “Madre Drone” (Patricia Domínguez)
Angela von Brill

Das 34. European Media Art Festival (EMAF) ist eröffnet. Seit heute, Mittwoch 21. April, steht Festivalbesucher:innen und Akkreditierten ein umfangreiches Festivalprogramm der Sektionen Ausstellung, Film und Campus auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de zur Verfügung. Bis einschließlich 2. Mai ist das komplette Online-Angebot verfügbar, das durch zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Künstler:innen-Gespräche, Making-Ofs, virtuelle Rundgänge und Talks ergänzt wird (Termine siehe unten). Sofern es die Corona-Maßnahmen der Stadt Osnabrück zulassen, wird es auch vor Ort Möglichkeiten geben, die bis zum 30. Mai aufgebaute EMAF Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück sowie Arbeiten von Kunsthochschulen in der Sektion Campus an Corona-konformen Ausstellungsorten der Stadt zu besuchen. Darüber informiert das EMAF tagesaktuell.

Filmprogramm

Über 120 Beiträge aus 31 Ländern präsentiert das 34. European Media Art Festival in seinem diesjährigen Filmprogramm, das auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de ab heute bis zum 2. Mai zu sehen ist. Um einen Austausch mit den Filmschaffenden und Diskussionen über Medienkunst in Festivalatmosphäre trotz Corona-Pandemie zu ermöglichen, haben das EMAF Programmteam und die Gastkurato:innen im Vorfeld umfangreiche „Artist Conversations“ geführt, die ab sofort begleitend zu den Filmen online zur Verfügung stehen. Das EMAF plant, ausgewählte Filmprogramme in Kooperation mit in- und ausländischen Partnern nachzuholen, sobald öffentliche Kinovorführungen wieder möglich sind. https://emaf.cinemalovers.de/de/navigation/film

Ausstellung

Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung des EMAF nimmt das Festivalthema „possessed“ zum Ausgangspunkt und untersucht die Bedeutungen von Besitz und Besessenheit in der heutigen Welt in Form von sieben Installationen internationaler Künstler:innen, die in der Kunsthalle Osnabrück aufgebaut sind. Eine Öffnung für das Publikum erfolgt, sobald es die Corona Maßnahmen der Stadt Osnabrück zulassen. Zugleich wird ein virtueller Besuch der Ausstellung für Festivalbesucher:innen möglich sein: Auf der Streaming-Plattform des Festivals werden in der Rubrik „Ausstellung“ unter anderem ein Making-Of sowie ein virtueller Rundgang zu erleben sein. Sobald der virtuelle Rundgang geöffnet ist, werden wir darüber informieren. https://emaf.cinemalovers.de/de/home

Talks

In sechs virtuellen Diskussionsrunden, die von Daphne Dragona und Alfred Rotert kuriert wurden, sprechen geladenen Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen über ausgewählte Themenschwerpunkte im Rahmen des EMAF, zum Beispiel über die Gemeinsamkeiten von auf Verbrennung fossiler Energien basierenden Volkswirtschaften und kolonialen Großpflanzungen, über Technoheritage und kulturelle Enteignung, über die im Verborgenen tätigen Arbeitskräften und Sklaverei, über digitalen Gewohnheiten und kollektives Trauma. Die Talks werden live auf der EMAF-Webseite gestreamt und sind später hier auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de verfügbar.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

09.04.2021 EMAF 34 - Talks & Campus

Hanke Josephin Klein
Josephin Hanke - „fermented prospects 2021“
Filmstill

In seiner diesjährigen Hybrid-Version präsentiert das European Media Art Festival (EMAF) in den Sektionen Talks und Campus eine Reihe an medienkünstlerischen Diskussionsrunden zum Festivalschwerpunkt „Possessed“ sowie eine Auswahl aktueller Arbeiten, mit denen sich Fächergruppen der Medienkunst von europäischen Kunsthochschulen zu Wort melden. Die Programme sind überwiegend auf der Streaming Plattform emaf.cinemalovers.de zu erleben, werden aber auch in Fenstern von Ausstellungsorten der Osnabrücker Altstadt je nach aktueller Allgemeinverfügung zur Corona-Pandemie zu sehen sein.

Die Talks des diesjährigen European Media Art Festivals (EMAF) beschäftigen sich mit der Frage, was „Besitz“ und „Besessenwerden“ in der heutigen Welt bedeuten und geht dabei etwaigen Wechselbeziehungen auf den Grund. „Die Sprecher:innen diskutieren die Themenfelder Eigentum und Kontrolle im Kontext von Grund und Boden, Identität und Information“, sagt Kuratorin Daphne Dragona, die für das Talks-Programm verantwortlich zeichnet. „Dabei setzen sie sich auch mit der Macht von Glaubenssystemen, Gewohnheiten und herrschender Narrative auseinander. Im Zentrum des Programms steht der Zusammenhang zwischen heutigen Formen von Extraktivismus und Ausbeutung – sei es von Bodenschätzen, menschlicher Arbeitskraft oder Daten – und dem Kolonialismus der Siedler, dem rassistisch geprägten Kapitalismus.“

In sechs virtuellen Diskussionsrunden sprechen die geladenen Theoretiker:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen zum Beispiel über die Gemeinsamkeiten von auf Verbrennung fossiler Energien basierenden Volkswirtschaften und kolonialen Großpflanzungen, Technoheritage und kultureller Enteignung, den im Verborgenen tätigen Arbeitskräften von heute und Sklaverei, digitalen Gewohnheiten und kollektivem Trauma. Besonderes Gewicht liegt dabei auf dem unentwegten Kampf widerständiger Netzwerke und Ökologien. So diskutieren unter anderem die Künstlerinnen Nora Al-Badri und Lerato Shadi über Strategien gegen kulturelle Enteignung. Regine Rapp und Heather Davis sprechen über die Rolle von Plastik in unseren heutigen Lebenswelten. Die Binaritäten Mensch/Maschine und Rasse/Unterwerfung stehen in der Diskussion von Dr. Ramon Amaro und Maya Indira Ganesh im Mittelpunkt. Ariana Dongus und Tiara Roxanne beschäftigen sich mit Datenkolonialismus. Schwarze Ökologie und die Zusammenhänge von Klimawandel und Kolonialismus sind die Themen im Talk von Jacqueline Brown and Sria Chatterjee. Und Liam Young begibt sich mit uns auf eine Science-Fiction-Safari durch eine imaginäre Stadt der gesamten Erdbevölkerung. „Das Programm der Talks des EMAF 2021 unterstreicht mit seiner Betrachtung angestammter und zeitgenössischer Technologien und kultureller Praktiken, wie sehr es nach wie vor vonnöten ist, die Welt differenziert wahrzunehmen, damit dieser Planet anders bewohnt werden kann“, sagt Kuratorin Daphne Dragona. Das gesamte Programm der EMAF Talks gibt es bald unter www.emaf.de.

Die Festivalsektion EMAF Campus bietet auch in diesem Festivaljahr Klassen und Fächergruppen europäischer Akademien und Hochschulen eine Plattform. Coronabedingt werden diese überwiegend auf der Streaming-Plattform emaf.cinemalovers.de, aber auch vor Ort in Osnabrück in den Fenstern des Kunstraums hase 29, in den Fenstern des Instituts für Kunst/Kunstpädagogik in der Seminarstraße und im Fenster des bbk Kunstquartiers zu erfahren sein. Die Klassen von Julika Rudelius der Hochschule für Kunst Bremen und von Candice Breitz & Eli Cortiñas der Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig zeigen Installationen, Performances und Videos, während die Klasse von Katarina Zdjelar des Rotterdamer Piet Zwart Institute mit einem Videoprogramm vertreten ist. Auch das Institut für Kunst|Kunstpädagogik der Universität Osnabrück wird Videos aus den Modulen von Bettina Bruder und Barbara Kaesbohrer im Programm haben, und die Hochschule Osnabrück zeigt darüber hinaus Apps und Videos aus dem Studiengang Media & Interaction Design, betreut von Christoph Mett, Hannes Nehls, Björn Plutka und Michaela Ramm.

Das European Media Art Festival (EMAF) bedankt sich bei seinen Förderern, besonders bei der nordmedia, der Stadt Osnabrück, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt, der Stiftung Niedersachsen, der VGH-Stiftung und dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V.

18.03.2021 EMAF 34 - das Filmprogramm

ThreeWorksforPiano DaniGal
Dani Gal - „Three Works for Piano“ (DE/AT 2020)
Filmstill

Insgesamt 110 Filme aus 31 Ländern präsentiert das 34. European Media Art Festival in seinem diesjährigen Programm, das mit dem Festivalmotto „Possessed“ überschrieben ist. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und erheblichen Reiseeinschränkungen für die internationalen Beteiligten und Gäste werden die Filmprogramme allerdings als reine Online-Veranstaltung stattfinden. Die Ausstellungen in der Kunsthalle und an anderen Spielorten werden wie geplant aufgebaut und je nach Gegebenheiten auch öffentlich zugänglich sein.

Das Streaming-Angebot wird vom 21. April – 2. Mai online sein und neben den Filmprogrammen auch Künstler:innengespräche, Live-Talks und Einblicke in die Ausstellungen umfassen. „Sobald öffentliche Kinovorführungen wieder möglich sind, werden wir eine Reihe von Filmen noch einmal in physischer Form präsentieren“, sagt Katrin Mundt, Mitglied des EMAF-Leitungsteams.

Mit über 2.600 Einreichungen bewarben sich mehr Künstler:innen als je zuvor für die Aufnahme in das EMAF-Programm. 31 Filme wurden für den Wettbewerb ausgewählt. „Viele dieser Filme setzen sich mit Landschaften auseinander, die von den Spuren historischer Besetzungen oder aktueller Konflikte geprägt sind“, sagt Katrin Mundt, die für das Filmprogramm verantwortlich zeichnet. „Die Haltung der Künstler:innen kann dabei sehr kritisch, aber auch sehr persönlich sein. Und oft suchen sie nach Alternativen: nach anderen Weltmodellen und neuen Formen des Zusammenlebens.“ Marwa Arsanios‘ Who Is Afraid of Ideology? Part 3: Micro-Resistances (2020) etwa erzählt vom Kampf um Land und Bodenschätze in Kolumbien und die Ermächtigung indigener Frauen durch die Verbreitung ökologischen Wissens. Simon Lius Happy Valley (2020) verbindet die Spuren der Proteste in seiner Heimatstadt Hongkong zu einem melancholischen Parcours durch eine Stadt im Verschwinden. Er arbeitet mit Bildern und Klängen, die wie ferne Erinnerungen wirken.

Weitere Arbeiten kreisen um die enge Verbundenheit von Körper, Ort und Identität. Renèe Helèna Browne untersucht in Daddy’s Boy (2020) die Rolle von Vaterfiguren bei der eigenen Identitätsfindung. Der Hollywood-Klassiker Jurassic Park liefert Browne Argumente für eine andere, „monströse“ Art in der Welt zu sein. Und auch Marian Maylands Michael Ironside and I (2020) sucht in den Filmsets von SciFi-Produktionen der 1980er- und 90er-Jahre den Vorstellungen von einer technologisch erweiterten Männlichkeit nach, die sich darin materialisieren.

Das Teilen und Weitergeben von Erfahrung, das Verständigen über kulturelle Grenzen und geografische Distanzen hinweg stellt einen weiteren Schwerpunkt im Wettbewerb dar. Zum Beispiel ist 13 Ways of Looking at a Blackbird (2021) das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin Ana Vaz und zwei Schüler:innen aus Lissabon, Vera Amaral und Mário Neto. Ihr Film stellt grundlegende Fragen darüber, wie wir uns sehend und filmend ein Bild von der Welt machen und uns zu anderen ins Verhältnis setzen. Dani Gal verbindet in Three Works for Piano (2020) zwei sehr unterschiedliche Erzählebenen: drei Klavier-Performances und den Bericht eines ehemaligen Soldaten der israelischen Armee. Beide beleuchten sie unterschiedliche Dimensionen von Sprechen und Schweigen, von Erinnerung und Inszenierung.

Das Festivalthema „Possessed“ wird mit einer von Anja Dornieden und Juan David González Monroy (Berlin) kuratierten Reihe gewürdigt. Unter dem Titel „The Unpossessable Possessor“ stellt sie den filmischen Apparat in den Mittelpunkt: Wie ist er mit uns Menschen verbunden, wie ergreift er von uns Besitz – sei es als Maschine, die vermittelnd zwischen uns und der Wirklichkeit steht, als Produzent einer quasi-rituellen Versenkung oder als Gegenspieler, dessen Kontrolle über uns es trickreich auszuhebeln gilt? „Die ursprünglich geplanten analogen Filmprojektionen und Performances werden wir zunächst in Auszügen in den digitalen Raum verlegen. Das vollständige Programm hoffen wir dann im weiteren Jahresverlauf nachholen zu können“, kündigt Katrin Mundt an. Mit Arbeiten von Eva C. Heldmann, Zelimir Zilnik, Amy Halpern, Ruy Guerra, Alee Peoples & Mike Stoltz u.a.

Eine Reihe zur Geschichte und Gegenwart der Videokunst in Libanon präsentiert die Künstlerin und Kuratorin Nour Ouayda (Beirut). In „Show Us the Money and We Will Resist“ zeichnet sie nach, welche Rolle die Ressourcen und Netzwerke des libanesischen Fernsehens für die Entwicklung der Videokunst in den 1990er Jahren spielten, und welche neuen medialen Infrastrukturen an ihre Stelle getreten sind, um künstlerisches Experiment und gesellschaftliche Intervention zu ermöglichen. Mit Arbeiten von Akram Zaatari, Mohamed Soueid, Chantal Partamian u.a.

Mit „The New Death“ nimmt das EMAF ein Programm wieder auf, das für die vergangene Ausgabe produziert, aber aufgrund der kurzfristigen Festivalabsage nicht gezeigt werden konnte: Die Künstler Jaakko Pallasvuo (Helsinki) und Steve Reinke (Chicago) haben dafür Filme von den 1920er Jahren bis heute ausgewählt, die alternative Betrachtungen zum herkömmlichen Dualismus von Leben und Tod vorschlagen. Mit Arbeiten von Leslie Thornton, Andrew Norman Wilson, Moyra Davey, Onyeka Igwe u.a.

Wir laden Sie herzlich ein, über unsere Sektion Film zu berichten und beim 34. European Media Art Festival dabei zu sein.

08.03.2021 EMAF 34 - die Ausstellung

MadreDrone Von PatriciaDominguez
Patricia Domínguez - „Madre Drone“
Filmstill

In wenigen Wochen beginnt in Osnabrück das 34. European Media Art Festival. Wir möchten Sie heute über die Installationen informieren, die vom 21. April bis zum 30. Mai in der Kunsthalle Osnabrück und an weiteren Ausstellungsorten der Stadt zu sehen sein werden. Die von der Berliner Kuratorin Inga Seidler kuratierte Ausstellung trägt den Titel „possessed“.

Damit nimmt die Ausstellung das Thema der 34. Ausgabe des European Media Art Festivals auf und bewegt sich - entsprechend der Doppelbedeutung des Wortes „possessed“ in seiner deutschen Übersetzung - im Spannungsfeld der Begriffe Besitz und Besessenheit. Die gezeigten Arbeiten behandeln auf vielfältige Weise koloniale und kapitalistische Zusammenhänge der Themen Herrschaft, Kontrolle, Besitz und Eigentum. Dabei fällt ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Technologien. Ihnen setzen die medienkünstlerischen Arbeiten zugleich neue, alternative und indigene Vorstellungen von Miteinander und Besitz entgegen.

Mit dem Setting der Ausstellung im Kirchenschiff der ehemaligen Dominikanerkirche werden dabei ästhetisch spannungsreiche Kontraste zu den gezeigten Arbeiten gesetzt: Zum Beispiel verschmilzt die altarhafte Video-Installation „Madre Drone“ der chilenischen Künstlerin Patricia Domínguez Mythen, Symbole und Rituale mit Vorstellungen von Extraktion und indigenen Landrechten, kultureller Aneignung und Naturzerstörung durch Industrialisierung. In Domínguez‘ Werken sollen „die Auswirkungen des Spätkapitalismus und der ökologischen Zerstörung im physischen und sozialen Körper exorziert werden“. Gleichzeitig erforscht sie das emanzipatorische Potenzial der künstlerischen Imagination als eine Form der psychischen Emanzipation und als einen Weg der Heilung unseres kolonialen Traumas.

Nora Al Badris Arbeit mit dem Titel „BabylonianVision“ hinterfragt heutige Museumspraktiken, indem sie mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen synthetische babylonische Objekte auf der Grundlage von Altertümern generiert. „Die entstehenden Bilder dieses Techno-Erbes werden so zum Mittel der Rückgewinnung von kulturellen Datensätzen aus dem Besitz westlicher Museumssammlungen genutzt“, sagt EMAF-Kuratorin Inga Seidler.

Was es bedeutet, keine Geschichte und damit keine Zukunft zu haben, kulminiert in dem Video „Motlhaba Wa Re KeNamile“, das Lerato Shadi in ihrer Heimatstadt Lotlhakane (Botswana) gedreht hat: Die Arbeit erinnert an die sogenannten Sklavenmasken, die weiße Sklavenhalter ihren entmenschlichten Arbeitskräften über den Kopf stülpten, damit sie keine Erde schlucken und so Selbstmord begehen konnten — als letzte Geste des Widerstands.

Pedro Neves Marquez untersucht Geschichten der Kolonialisierung durch die Linse der Biotechnologie und verweist darauf, wie eng die Kolonisierung von Völkern mit der Kolonisierung von Land und mit der Kontrolle über biologische Reproduktion im Allgemeinen verbunden ist. In „YWY, the Android“ spricht ein weiblicher indigener Androide, von der wir erfahren, dass sie eine Feldarbeiterin ist, mit einer GMO-Mais-Pflanze über körperliche Rechte, Unfruchtbarkeit, Arbeit und Monokulturen. Als Mensch ist der Betrachter nicht in der Lage, die Stimme des Mais zu hören, und nimmt den Dialog deshalb als einen seltsamen Monolog wahr.

Vladan Joler erforscht und visualisiert verschiedene technische und soziale Aspekte zeitgenössischer Phänomene im Schnittpunkt von Technologie und Gesellschaft: Eine großdimensionierte Landkarte des New Extractivism zeigt alte mit neuen Formen des Kolonialismus und Extraktivismus und erinnert daran, wie der Kapitalismus das organisiert, was Natur genannt wird, indem er fortlaufende Formen der Ausbeutung zwischen Kulturen, Bevölkerungen, Ländern und Territorien diskutiert.

Eine der Thesen, mit denen der Künstler Johannes Paul Raether in Gestalt der „Weltheilungshexe Protektorama“ arbeitet, lautet, dass die von den Prinzipien des Kapitals besessene Menschheit zur Prothese ihrer eigenen digitalen Geräte mutiert. „Protektorama“ konstruiert mit dem Weltheilungswald einen rituellen Ort, an dem wir uns durch Entrationalisierung und durch sinnliches Kommunizieren von unserem Smartphone-Fetisch trennen können.

Wir freuen uns, Sie zur Eröffnung der diesjährigen EMAF-Ausstellung „possessed“ am 21. April 2021 in der Kunsthalle Osnabrück begrüßen zu dürfen. Allerdings können wir derzeit nicht garantieren, unter welchen Bedingungen ein Besuch der Ausstellung und des Festivals unter den Ende April geltenden Corona-Richtlinien möglich sein wird. Deshalb bereiten wir auch Online-Formate vor, die einen virtuellen Besuch der Ausstellung ermöglichen werden. Aktuelle Informationen hierzu werden auf unserer Website veröffentlicht.

18.02.2021 EMAF 34 - Online-Programm

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Patricia Domínguez - "Madre Drone" (2020)
Filmstill

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wird das European Media Art Festival die Präsentation seines Programms an die aktuellen Bedingungen anpassen. Große Teile unserer Filme, Installationen und Talks werden wir ab dem 21. April auch Online zeigen – unter emaf.cinemalovers.de. Das Online-Programm wird über die Festivaldauer hinaus bis zum 2. Mai abrufbar sein.

Tausende Besucher:innen auf einem Festival, wie vor der Corona-Pandemie beim European Media Art Festival üblich – das ist momentan nicht mal ansatzweise denkbar. Die EMAF-Kurator:innen planen deshalb neben den Veranstaltungen und Ausstellungen im realen Raum auch verschiedene Online-Formate. „Das EMAF hat traditionell ein sehr internationales Publikum. Durch das Online-Programm können wir möglichst viele Filme und Beiträge einem breiten Publikum zugänglich machen – ohne dass dafür jemand in die Bahn oder ein Flugzeug steigen muss“, so Alfred Rotert, Mitglied der Festivalleitung.

Zu den Highlights zählt neben den Filmen des Internationalen Wettbewerbs in diesem Jahr sicher die von Anja Dornieden und Juan David González Monroy kuratierte Filmreihe zum Festivalthema „Possessed“. Sie untersucht, wie der filmische Apparat mit uns Menschen verbunden ist und von uns Besitz ergreift – unter anderem in Filmen von Ruy Guerra, Amy Halpern und Eva C. Heldmann. Die von Nour Ouayda zusammengestellte Reihe “Show Us the Money and We Will Resist“ widmet sich außerdem der Geschichte der Videokunst in Libanon. Arbeiten von Akram Zaatari, Mohamed Soueid, Chantal Partamian und anderen beleuchten die Wechselbeziehungen zwischen Fernsehen, künstlerischem Experiment und alternativen Medien.

In der Kunsthalle Osnabrück wird Kuratorin Inga Seidler Arbeiten präsentieren, die auf vielfältige Weise koloniale und kapitalistische Impulse zu den Themen Herrschaft, Kontrolle, Besitz und Eigentum behandeln und dabei besonders die Rolle von Technologien betrachten – zum Beispiel anhand von Vladan Jolers „New Extractivism“ oder Nora Al Badris „Babylonian Vision“. Die altarhafte Video-Installation von Patricia Dominguez verschmilzt Mythen, Symbole und Rituale mit den Vorstellungen von Extraktion und indigenen Landrechten, kultureller Aneignung und durch Industrialisierung zerstörte Natur.

Kunst und Kultur standen in der Politik in den vergangenen Monaten nicht gerade ganz oben auf der Prioritätenliste. Aber sie sind wichtige Elemente des gesellschaftlichen Diskurses, sie schaffen Begegnungsräume und fördern den sozialen Zusammenhalt. Dafür steht auch das EMAF 2021 mit seinen Programmen und seiner Thematik.

Ob online oder falls möglich vor Ort - wir laden Sie herzlich ein, beim EMAF 2021 dabei zu sein!

12.01.2021 EMAF 34 - Themenschwerpunkt: „Possessed“

Logo 34

Mit seinem Thema „Possessed“ [„Besessen“] legt das EMAF in diesem Jahr den Fokus auf Fragen des Eigentums und Formen des Besitzens. Gezeigt werden Filme, Installationen, Performances und Vorträge, die untersuchen, wie Besitzverhältnisse unsere globale Gegenwart und Zukunft bestimmen und wie sie mit unserer jüngeren Vergangenheit verwoben sind. Sie zeigen auf, wie Objekte, Räume oder Erfahrungen von uns Besitz ergreifen und dabei alternative Formen des Miteinanders ermöglichen. Und indem sie mit Strategien der Aneignung, der Distribution und des Entzugs experimentieren, schlagen sie neue Formen der Präsenz in und Partizipation an den Räumen und Institutionen von Film und Medienkunst vor. Während Ausstellung, Filmprogramm und Talks sich je unterschiedlichen Aspekten des Themenschwerpunkts widmen, nehmen einzelne Formate gezielt ihre Zusammenhänge und Wechselbeziehungen in den Blick.

Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung nimmt Besitz und Kolonialismus beziehungsweise (rassistischen) Kapitalismus als Ausgangspunkt. In den ausgewählten Arbeiten geht es um Ungleichheiten, die dieses System des Besitztums (und Eigentumsrechts) hervorgebracht hat: die Enteignung oder den Entzug von Land, Subjektivität, Geschichte(n), Erinnerungen und Rechten. Sie werfen ein Licht darauf, wie sich dies im Bereich des Digitalen fortsetzt und auf die Verbindung von Technologie und Abstraktion zurückwirkt. Die Schau präsentiert zudem Werke von Künstler:innen und Aktivist:innen, die alternative Formen des Besitzes, verschiedene Modelle des Zusammenlebens unter Verzicht auf Eigentum sowie veränderte gesellschaftliche Realitäten imaginieren.

Das von Anja Dornieden und Juan David González Monroy kuratierte Filmprogramm mit dem Titel „The Unpossesable Possessor“ [„Der nicht besitzbare Besitzer“] betrachtet den kinematografischen Apparat als lebendiges Wesen, der in eine vielschichtige Beziehung mit uns Menschen verstrickt ist. Ist seine Beziehung zu uns parasitärer oder wechselseitiger Natur? Sind seine Absichten lauter oder korrupt? Steht er unter unserer Herrschaft oder unterliegt unser Selbst seiner Kontrolle? Ist er menschlich? Oder etwas anderes? Liebt er uns? Zweifellos haben wir einen guten Teil unseres kollektiven Bewusstseins der Filmmaschine abgetreten. Wäre es nicht hilfreich herauszufinden, wer sie ist und was sie will?

Das von Daphne Dragona kuratierte Talk-Programm diskutiert, was „Besitz“ und „Besessen-Werden“ heute bedeuten und in welcher Verbindung sie zueinander stehen. Bildende Künstler:innen, Filmschaffende und Theoretiker:innen sind eingeladen, über Besitz, Kontrolle und Herrschaft im Kontext von Grundbesitz, Identität und Technologie zu diskutieren und zu erkunden, wie diese von alten und neuen Überzeugungen, Ritualen und Gewohnheiten bestimmt werden. Indem es seine Aufmerksamkeit auf vergangene und zeitgenössische Formen des Kolonialismus und des Extraktivismus richtet, fragt das Programm danach, was es bedeutet, Welt/en zu besitzen, zu verlieren und zurückzufordern. Dabei befasst es sich mit Formen von Widerstand, Relationalität und Verwandtschaft.

Die Kurator:innen des Themenschwerpunkts:

Inga Seidler lebt und arbeitet als Kuratorin und Kulturproduzentin in Berlin. In den letzten Jahren hat sie Ausstellungen und Performances, Residenz- und Publikationsprojekte entwickelt, produziert und kuratiert. Nach mehreren Jahren als Producer und Kuratorin beim Festival transmediale leitete sie das Digitale Programm der Akademie Schloss Solitude. In ihrer aktuellen Position am ACUD MACHT NEU beschäftigt sie sich im Rahmen der Serie COLLECTIVE PRACTICES mit Fragen der kollektiven Wissensproduktion, des Kulturschaffens und Organisierens mithilfe oder als Reaktion auf neue Technologien.

Anja Dornieden & Juan David González Monroy sind in Berlin lebende Filmemacher:innen. Ihre gemeinsamen Arbeiten entstehen unter dem Namen OJOBOCA. Zusammen praktizieren sie Orrorism, eine simulierte Methode der inneren und äußeren Transformation. Sie haben ihre Filme und Performances an einer Vielzahl von Orten und Festivals weltweit gezeigt, u.a. im Wexner Center for the Arts (Columbus), dem Österreichischen Filmmuseum (Wien), Anthology Film Archives (New York), dem Haus der Kulturen der Welt (Berlin), Kunstverein München, der Berlinale, dem International Film Festival Rotterdam und dem New York Film Festival. Sie sind Mitglieder des von Künstler:innen geführten Filmlabors LaborBerlin.

Daphne Dragona arbeitet als Kuratorin und Autorin in Berlin. Sie befasst sich mit künstlerischen Praktiken und Methoden, die gegenwärtige Machtstrukturen in Frage stellen. Sie hat Ausstellungen, Konferenzen und Workshops für Institutionen wie die Stiftung Onassis Stegi, das EMST (Museum für zeitgenössische Kunst in Athen), LABoral (Gijón), Aksioma (Ljubljana), NeMe (Limassol) und die Akademie Schloss Solitude in Stuttgart kuratiert. Dragona gehörte von 2015 bis 2019 dem kuratorischen Kernteam der transmediale an. Sie erwarb ihren PhD am Institut für Kommunikation und Medienwissenschaft der Universität Athen.

Wenn Sie Porträtbilder der Kurator:innen wünschen, melden Sie sich gern. Auch für weitere Rückfragen und Interviews stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir laden Sie außerdem herzlich ein, uns in den kommenden Monaten zu begleiten. Die Covid-19-Pandemie wird uns sicher weiter beschäftigen und neue Arten der Begegnung erforderlich machen.

21.09.2020 EMAF 34 - Call for Entries

Call For Entries 2020

Medienkünstler*innen aus der ganzen Welt können jetzt ihre Arbeiten für die Sichtung zum European Media Art Festival 2021 einreichen.

Die Online-Plattform unter https://submissions.emaf.de ist ab sofort geöffnet. Eingereicht werden können Arbeiten aus den Bereichen Film, Installation, Performance und Expanded Media. Die Einreichfrist endet am 31. Dezember 2020.

Das 34. European Media Art Festival findet vom 21. bis zum 25. April 2021 statt. Osnabrück wird dabei fünf Tage lang zu einer internationalen und richtungsweisenden Plattform für Medienkunst und zum Treffpunkt für Künstler*innen, Kurator*innen, Galerist*innen und Studierende. Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird darüber hinaus bis zum 30. Mai 2021 zu sehen sein. Mehr über das Festival lesen Sie auf unserer Homepage unter www.emaf.de.

Zu Ihrer redaktionellen Verwendung schicken wir Ihnen gern ein Logo sowie Pressebilder des EMAF. Für Rückfragen und Interviews stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Anfragen bitte an presse@emaf.de.